DAV

06.03.2025 [Naturschutz]

Wanderfalken an den Ithklippen bei Holzen



Die Tage werden länger, die Temperaturen milder und Frühling liegt in der Luft. Viele Zugvögel sind bereits aus dem Süden zurückgekehrt und haben ihre Brutplätze aufgesucht. Auch der Wanderfalke, der traditionell in den Ithklippen oberhalb der Ortschaft Holzen sein Nest bezieht.
Die Brut des Wanderfalken in Holzen ist etwas ganz Besonderes, so Heike Jandt von der Unteren Naturschutzbehörde in Holzminden: "Die störungsempfindlichen Vögel finden nur im Naturschutzgebiet Ith einen Brutplatz an einem natürlich gewachsenen Felsen. Alle anderen bekannten Wanderfalken-Bruten finden in von Menschen gemachten Strukturen, wie etwa Kirchtürmen oder Nisthilfen statt."

Kletterer, Naturschützer und Forstleute sperren jedes Jahr die betroffenen Felsbereiche und sorgen für die nötige Ruhe. Dennoch hat das Holzener Wanderfalken-Paar seit 2022 keine Junge mehr erfolgreich aufgezogen.

Warum ist das so? Werden die Falken vom Uhu gestört, plündern Waschbären das Nest oder sind es Wanderer und Kletterer, die sich nicht an die Absperrungen halten?

Dieser Frage geht eine engagierte Gruppe aus Kletterern, der Naturschutzbehörde Holzminden und dem Forstamt Grünenplan nach.
Dieses Jahr wird der Brutplatz erstmals mit einer Wildkamera überwacht, um Hinweise zu den Ursachen für die Störung zu bekommen.

Angebracht hat diese der Kletterer und beim Deutschen Alpenverein organisierte ehrenamtliche Naturschützer Meik Wick. Als die Kamera Ende Februar die ersten Bilder vom Falkenpaar schickte, war die Freude groß.
„Nun hoffen wir, dass das Wanderfalkenpaar dieses Jahr erfolgreich und ungestört Junge aufziehen kann,“ so Jandt.

Besonders wichtig dafür ist, dass Wanderer und Kletterer den Bereich nicht betreten. "Bitte halten Sie sich an die Absperrungen und versuchen Sie nicht, direkt an den Klippen bis zur Rothesteinhöhle zu gelangen. Das klappt ohnehin nicht, da es keinen durchgehenden Weg gibt!" appelliert Philipp Bisterfeld, der zuständige Revierförster.
Der richtige Weg vom Parkplatz in Holzen ist mit der Ith-Hils-Weg-Markierung ausgeschildert und führt einen Kilometer auf dem Forstweg bis zu einem unübersehbaren Wegweiser, der den Weg in Richtung Höhle und im weiteren Verlauf zum Segelflugplatz weist.

Christine Knust, Forstamt Grünenplan