DAV

31.08.2019 [Naturschutz]

9000 Stimmen gegen die Mülldeponie im Ith von der Bürgerinitiative DepoNIE an den Landtag übergeben

Warum sollte man sich gegen eine Deponie mit Bauschutt im Steinbruch Bisperode am Ith wenden?
Der Steinbruch und die geplante Deponie liegen am Rande des FFH- und Naturschutzgebiets Ith. Die südwestseitig ausgerichteten Steinbruchwände bieten besondere Biotopbedingungen, da sie warm und trocken sind und vielen Arten, die sich genau an diese Lebensbedingungen angepasst haben, einen in Niedersachsen seltenen Lebenraum bieten. Diese speziellen Biotopbedingungen kommen ebnefalls in den Wänden und Felsköpfen vieler Felsen am Ith vor. Daher sind viele der natürlichen Felsen am Ith für das Klettern und andere Frizeitnutzungen gesperrt.

Im Falle des Steinbruchs Bisperode möchte das zuständige Gewerbeaufsichtsamt (GAA) nun den entgegengesetzen Weg gehen und die Verfüllung mit Bauschutt genehmigen. Dagegen wendet sich die Bürgerinitiative DepoNIE, wier berichteten bereits darüber.
Neben dem Artenschutzproblem steht auch zu befürchten, das das Grundwasser durch den Deponiebetrieb belastet wird und beim Transport des Mülls durch die Dörfer des Umlandes Schadstoffe freigesetzt werden.

Die Bürgerinitiative setzt sich dafür ein, dass der Steinbruch ins Naturschutzgebiet einbezogen und der natürlichen Entwicklung überlassen wird. Der DAV Nord und die IG Klettern Niedersachsen unterstützen dieses Anliegen. Die Fläche der Steinbruchwand entspricht grob geschätzt der gesamten Felsfläche am Ith - viele seltene Arten finden hier schützenswerte Lebensbedingungen.

Zusätzlich könnten Teile der Steinbruchsohle für Freizeitaktivitäten wie z.B. einen Mountainbikeparcours genutzt werden. Damit könnte ein touristisch attraktives Angebot geschaffen werden.
 

Unterschriftenübergabe an den Landtag
Am 24. August hat die BürgerInitiative DepoNIE der Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta und dem Vorsitzenden des Petitionsausschusses Axel Brammer die Liste der rund 9000 Namen übergeben, die die online-Petion gegen das Steinbruchvorhaben unterstützt haben.

Der Sprecher der Initiative Werner Anders sagte zur Unterschriftenübergabe: „Wichtig war uns, das Thema in die Landespolitik zu tragen und eine breitere Öffentlichkeit herzustellen – und das ist uns gelungen.“

Petitionsinitiatorin Britta Kellermann ergänzt dazu: „Um das Planfeststellungsverfahren zu Fall zu bringen, wird es vermutlich schon reichen, gegenüber dem zuständigen Gewerbeaufsichtsamt die Einhaltung formaler Standards einzufordern. Wir hoffen nun, dass die Landespolitik ihre diesbezügliche Kontrollaufgabe strenger wahrnimmt.“

Bisher fehlt dem Antrag zur Planfeststellung eine ausreichende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Die Umweltverbände hatten zudem unabhängige Gutachten zu Natur- und Grundwasserschutz eingefordert. Sie sind sich einig, dass die Prüfung dieser sensiblen Aspekte auf Grundlage aktueller Daten und nach gegenwärtiger Rechtsprechung erfolgen muss.

Wie es weitergeht erfahrt Ihr hier oder auf der facebook-Seite der Initiative unter https://m.facebook.com/DepoNieIth/